Inspiriert von diesem Film habe ich mich zusammen mit
Kollegen dem Strukturwandel in der Lausitz gewidmet. Dieser steht beispielhaft für viele Regionen Deutschlands und Europas. Positive Assoziationen wie Arbeit stehen dem Verlust von Heimat gegenüber. Der Erfolg von fossilen Brennstoffen trifft auf den Klimawandel und seine Folgen. Aus unseren Recherchen ergeben sich fünf Hauptthemen:
- Arbeit im Tagebau
- Folgen für Natur und Mensch
- technische Innovation und Forschung
- Umsiedlung
- Tourismus und Renaturierung
Beim Dreh erkennen wir Unterschiede. Die Kamera ist kleiner, unscheinbarer, leichter zu tragen. Aber sie sieht alles. Beim Interview heißt das: Aufnahme starten, Frage stellen, wegrennen und verstecken. Was der Protagonist erzählt, hören wir manchmal überhaupt nicht. Wir erzählen eine gute Geschichte, aber brauchen auch viel räumliches Vorstellungsvermögen. Die Recherche bleibt nahezu gleich. Wie immer arbeiten wir mit hoher Genauigkeit und kritischer Quellenwahl. Aber viele Infos fallen später hinten runter – für das Bild.
Fiktionale Geschichten mit 360 Grad-Kameras
Wir filmen mit einem Würfel aus sechs einzelnen Kameras. Am PC werden die einzelnen Aufnahmen schließlich zusammengerechnet. Die Trennlinie zwischen den Aufnahmen – die Stitchline – darf nicht sichbar sein. Daher müssen schon bei der Aufnahme die einzelnen Bilder ähnlich beleuchtet sein. Ferner darf sich kein Gegenstand genau auf der Trennlinie befinden. Problem: Es fehlt ein Display zur Kontrolle. Es zählen allein die Kenntnisse der Technik, räumliches Vorstellungsvermögen und Augenmaß.